Ein Führungsrhythmus ist ein wichtiges Element in der Arbeit von Stäben, insbesondere in Krisen- oder Notfall-Situationen. Er gibt eine sinnvolle Untergliederung der Arbeitsabläufe vor und taktet die einzelnen Phasen der Krisenstabsarbeit in sinnvolle Abschnitte, um zeitnah zu einem zielgerichteten Entscheidungsprozess zu kommen.
Der Führungsrhythmus sollte auf den Alltag Ihrer Institution abgestimmt sein und Zeitabstände zwischen den Lagebesprechungen festlegen, die der Lage und der Arbeitsweise des Stabes angemessen sind. Die Besprechungsphasen finden dann zu den zuvor festgelegten Uhrzeiten statt.
Neben der Taktung von Besprechungs- und Arbeitsphasen kann der Führungsrhythmus insbesondere bei länger andauernden Lagen auch die Schichteinteilung in der Stabsarbeit umfassen. Dabei sollte eine Übergabe zwischen zwei Schichten zu zuvor definierten Zeiten erfolgen. Sie sollte kurz und überschaubar gehalten werden und 15 bis 20 Minuten nicht überschreiten. In dieser Zeit werden alle notwendigen und wichtigen Informationen ausgetauscht, wie zum Beispiel eine Übersicht über die aktuelle Lage, die getroffenen Entscheidungen und die durchgeführten, eingeleiteten sowie ausstehenden Maßnahmen.
Für Krisenstäbe kann es sinnvoll sein, in Arbeits- und Besprechungsphasen zu untergliedern. Dabei treten die Teilnehmer des Krisenstabes nur zu den vorab festgelegten Besprechungsphasen zur Beratung an einem zentralen Ort zusammen. In den anschließenden Arbeitsphasen verrichten sie dann ihre Arbeit, ggf. auch dezentral, zum Beispiel in den jeweiligen Organisationseinheiten.
Für einen Notfallstab sollten Sie prüfen, ob sich die beiden Phasen regelmäßig abwechseln sollen oder ob es sinnvoller ist, dass der Notfallstab ständig tagt.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Führungsrhythmus so konstant wie möglich sein sollte, um für Stabsteilnehmer eine gewisse Planbarkeit und Orientierung zu bieten. Gleichzeitig sollte er aber auch flexibel genug sein, um auf Veränderungen in der Lage reagieren zu können. Es ist hilfreich, den Leitungsfunktionen der Stäbe als Vorlage einen konkreten Führungsrhythmus an die Hand zu geben, der auf den Alltag der Institution abgestimmt ist. Dies gibt den Leitungsfunktionen eine klare Struktur und Orientierung in ihrer Arbeit und hilft, den Entscheidungsprozess zeitnah und effektiv durchzuführen.
Achten Sie darauf, dass der Führungsrhythmus regelmäßig überprüft wird, um sicherzustellen, dass er noch den Bedürfnissen und Anforderungen der aktuellen Situation entspricht. Dies kann bedeuten, dass er angepasst oder flexibler gestaltet werden muss, um auf Veränderungen in der Lage reagieren zu können.
Insgesamt ist der Führungsrhythmus ein wichtiger Bestandteil der Krisenstabsarbeit. Mit ihm haben Sie in Notfall- oder Krisensituationen die Möglichkeit, zeitnah einen zielgerichteten Entscheidungsprozess herbeizuführen. Der Rhythmus sollte auf den Alltag Ihrer Institution abgestimmt sein und regelmäßig überprüft werden. So stellen Sie sicher, dass er Ihre Bedürfnisse und Anforderungen maximal unterstützt.